
Midlife-Joy inmitten von Krisen
Endlich 40! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so wohl mit dieser Zahl fühlen würde.
Eigentlich schön, wenn man immer jünger geschätzt wird. Doch vor ein paar Monaten hat es mich auf einmal richtig wütend gemacht. Was für unsinnige gesellschaftliche Ideale, dass man mir mein Alter und damit auch meine Lebenserfahrung nicht ansehen soll! Dabei fühle ich mich mehr wie ich selbst, je älter ich werde, bin gelassener und freier als jemals zuvor. Mein Leben hatte schon viele (auch drastische) Hochs und Tiefs und weitere werden sicherlich kommen. Aber jetzt gerade fühle ich mich sehr angekommen – und bewerte „angekommen“ auch als etwas Positives, das war lange nicht so.
Quasi das genaue Gegenteil einer Midlife-Crisis: Midlife-Joy!
Gleichzeitig ist die Welt um mich herum gebeutelt von Krisen. Krieg und politische Krisen prägen die Nachrichten. Der Klimawandel ist da und wir drehen millimeterweise am Ruder, statt es herumzureißen. Rassismus und Anti-Feminismus erleben eine Hochphase. Die (sozialen) Medien, nun ja…
Ich gehöre zu den privilegiertesten Menschen weltweit und habe daher das große Glück, auf allen Ebenen weitestgehend sicher zu sein. Das sieht für sehr viele Menschen hier und in anderen Ländern aber ganz anders aus. Deshalb möchte ich bei aller persönlichen Zufriedenheit die Augen offen lassen für das, was um mich herum passiert. Ohnmachts-Toleranz üben, ohne abzustumpfen. Handeln nicht nur, um den gefühlten Kontrollverlust abzuwehren. Ich weiß nicht, ob mir der Balanceakt gelingt, aber nur fröhlich über meinen Geburtstag zu schreiben, schien mir in dieser Zeit nicht passend.
„Es ist schwer, ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören“, sagt Eckhart von Hirschhausen. Mich selbst hat es trotz wiederholter Versuche nicht hauptberuflich in die „Weltrettung“ verschlagen. Aber es gibt andere wunderbare Menschen, die mit ihren Organisationen den Wandel vorantreiben.
Und so werbe ich hier anläßlich meines Geburtstags für einen Teil dieser Organisationen um Spenden, auch wenn das keine langfristige Lösung ist. Das Wohlergehen der Umwelt und unserer Mitmenschen sollte nicht von der Wohltätigkeit der Reichen abhängen, sondern über eine gute Klima- und Sozialpolitik sowie Steuergerechtigkeit geregelt werden.
Bis es so weit ist, habe ich in meiner bcause Onlinestiftung „Resilient Future“ eine ganze Reihe an Organisationen zusammengestellt, die ich für unterstützenswert halte: https://bcause.com/resilient-future-foundation
Wenn es dir also ähnlich geht wie mir, du dich persönlich in einer komfortablen Lage befindest und einen positiven gesellschaftlichen Beitrag möchtest, dann freue ich mich sehr, wenn dich mein Post dazu anregt. Ganz gleich, ob sich das in eine Spende an meine Stiftung oder an eine andere Organisation auswirkt oder du deine ganz eigene Art und Weise hast, an dieser Stelle wirksam zu werden.