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Didaktische Reduktion in der Anwendung

Schon direkt beim Lesen der Fokus-Übung Turbo-Lektüre aus dem Buch Didaktische Reduktion (S.53 „Von Vorbildern lernen“) von Yvo Wüest wusste ich, dass ich sie irgendwann mal ausprobieren möchte. Nun war es soweit und ich habe die Übung im Rahmen eines Seminars getestet! Hier nun ein kleiner Erfahrungsbericht.

𝗭𝘂𝗿 Ü𝗯𝘂𝗻𝗴 𝘀𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁

Die Teilnehmenden suchen sich aus einer Auswahl an mitgebrachten Büchern eins aus, für das sie sich interessieren. Dann haben sie 15 Minuten Zeit, um die Essenz des Buches zu erfassen und im Anschluss in 1 Min. dem Rest der Gruppe zu pitchen.

𝗦𝗼 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝘀 𝗴𝗲𝗹𝗮𝘂𝗳𝗲𝗻

Als die Vorbereitung losging, war sofort eine hoch fokussierte und motivierte Stille im Raum spürbar und es wurde in den 15 Minuten fast kein Wort gesprochen. Die 1 Min. Zeit zum Pitchen wurde erstaunlich gut eingehalten und alle haben einen ersten Eindruck bekommen, worum es in dem Buch geht. Das vermutlich größte Learning der Teilnehmenden war, dass es tatsächlich möglich war, in 15 Minuten ein Buch grob zu erfassen und zusammenfassend vorzustellen. So lässt sich Fokus und der erfolgreiche Umgang mit Informationsflut wirklich erleben!

𝗠𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗧𝗮𝗸𝗲-𝗮𝘄𝗮𝘆𝘀

Viel Output für wenig zeitlichen Invest: das ist nicht nur der Inhalt, sondern auch eine Beschreibung der Übung. Ich würde sie auf jeden Fall nochmal anwenden, da ich sie als sehr wertstiftend für die Teilnehmenden empfunden habe (bei gleichzeitiger Gelassenheit für die Moderation).

Überrascht hat mich: dass ich den rückgemeldeten Schwierigkeitsgrad der Zusammenfassung je Buch anders eingeschätzt hätte und meine Zusammenfassung (wohlgemerkt nach dem Lesen des Buches) zum Teil einen anderen Fokus gesetzt hätte. Das ist für die Übung an sich irrelevant, fand ich aber interessant.

Inspiration zum Lesen: die Übung hat den Teilnehmenden Lust zum Lesen gemacht und im Nachgang haben viele noch ein bis zwei persönliche Buchempfehlungen in die Runde geschickt. Auch 4 Wochen später wurde noch von der gesteigerten Leselust berichtet. Meine Vermutung ist, dass so mehr eigene Auseinandersetzung mit den Inhalten stattfindet, als das jemals über einen Theorieinput von meiner Seite möglich gewesen wäre.

Mit 15 Büchern im Koffer mit der Bahn zu reisen ist auch anstrengend 😉 Hat sich aber trotzdem gelohnt!

Habt ihr die Übung auch schon mal ausprobiert oder jetzt Lust darauf bekommen?