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Beim Coaching geht es doch auch um eine Erweiterung der persönlichen Grenzen und Fähigkeiten, oder?

Jein. Das kann manchmal der Fall sein. Aber grundsätzlich geht es nicht darum, “mehr zu können”, sondern um die innere Freiheit, flexibel und angemessen auf das reagieren zu können, was das Leben so für einen bereit hält.

Ich habe versucht die Frage ebenfalls in einer Mountainbike Analogie zu beantworten:

Es geht nicht darum, immer noch schwierigere Trail Stellen zu meistern. Es geht darum, innerlich frei entscheiden zu können, ob ich eine schwierige Stelle fahren möchte, oder ob ich lieber absteige.

Oft ist es aber so, dass Mensch gewohnheitsmäßig immer absteigen, egal wie herausfordernd die Stelle tatsächlich ist. Das kann unterschiedliche Ursachen haben (z.B. Wunsch nach Kontrolle) und wird auch nur dann zum Problem, wenn ich nicht immer absteigen will und meine Tour so vielleicht doppelt so lange wird.

Andere Menschen steigen fast nie ab, auch wenn die Stelle ihr fahrtechnisches Können bei weitem übersteigt. Auch das kann unterschiedliche Ursachen haben (z.B. keinen Kontakt zur eigenen Angst) und führt sicherlich zu einem schnell steigenden Erfahrungswissen, aber vielleicht auch zu verheerenden Knochenbrüchen.

Wenn ich innerlich frei und bin, dann kann ich abhängig von der Stelle und anderen Einflüssen (Wetter, Tagesform, Material etc.) entscheiden, ob ich fahre oder nicht. Das kann bedeuten am Samstag trotz Angst zu fahren und am Sonntag ohne Angst abzusteigen.