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Krieg in der Ukraine – und jetzt?

Es ist Krieg in Europa und ich bin fassungslos. Wie viele von euch frage ich mich, was ich tun kann. Dabei leiten mich zwei Dinge: die Frage nach meiner eigenen Wirksamkeit und der Kampf gegen ein übermächtiges Gefühl der Ohnmacht und des Entsetzens.

Ich bin weit davon entfernt geopolitisch gut informiert zu sein, geschweige denn ein Experte. Die Entscheidungen über das was getan wird haben daher zum Glück andere. Aber ich glaube mit aller Kraft an die Demokratie, die Freiheit, die EU und das, wofür sie steht. Und ähnlich, wie man Toleranz nicht ausschließlich mit Toleranz erhalten kann, müssen unsere Staaten jetzt (immer wieder) schnell harte Entscheidungen treffen. Ich persönlich bin bereit, dafür einen Preis zu bezahlen, ohne genau zu wissen was das außer Geld konkret bedeutet.

Wenn ich aber all die Geschehnisse wirklich an mich heranlasse, dann kann ich nicht mehr aufhören zu weinen und auf den Demos war ich manchmal froh, dass Masken auch ein Schluchzen verbergen. Ein Aspekt, den ich daher nicht unkommentiert lassen möchte, ist die Ohnmachtstoleranz, die Klaus Eidenschink in seinem LinkedIn Beitrag so wunderbar zusammenfasst.

So wichtig Ohnmachtstoleranz als persönliche Kompetenz auch sein mag, bedeutet sie nicht im Umkehrschluss, dass wir äußere Krisen tatenlos ertragen müssen. Meine eigene Präferenz liegt deutlich bei Aktion und Handlung, völlig unabhängig von der äußeren Situation. Damit meine ich keinen blinden Aktionismus, aber etwas zu tun liegt mir einfach näher, als nichts zu tun.

Neben diversen kleineren Aktionen, die ich unten aufgeführt habe, habe ich daher beschlossen meinen Kalender in den nächsten 6 Wochen soweit wie möglich freizuräumen, um https://alliance4ukraine.org als ehrenamtliche Projektleiterin zu unterstützen. Dank einiger verständnisvoller Klienten, unterstützender Kolleg:innen, 2 eigentlich für Urlaub freigehaltenen Wochen kann ich so immerhin mit 50-80% Kapazität unterstützen.

Ich bin sehr dankbar, dass es mir überhaupt möglich ist, jetzt auf diese Weise zu helfen und hoffe, dass meine Kompetenzen hier genau richtig eingesetzt sind und wirklich etwas bewirken können. Und ich bin ziemlich aufgeregt, da ich die große Verantwortung hinter dieser Aufgabe spüre.

Im Folgenden ist eine Übersicht an weiteren Dingen, die ich bisher zur Unterstützung der Ukraine getan habe. Es sind bereits wahnsinnig viele Menschen ehrenamtlich aktiv und es gibt mir Hoffnung zu sehen, dass sich in der Krise auch diese Seiten der Gesellschaft zeigen. Ich würde mich sehr freuen, falls es den/die einen oder anderen motiviert, auch etwas zu tun.

 

Wie kann ich konkret helfen?

Aus meiner Erfahrung im Ahrtal weiß ich, wie viel Kraft und Hoffnung die Betroffenen aus der Solidarität und dem Mitgefühl ihrer Mitmenschen schöpfen. Allein zu sehen, dass es uns nicht egal ist, hilft.

1. #Demo4Democracy

Ich war direkt Donnerstagabend auch seitdem mehrfach auf den Friedensdemos in Frankfurt – ein so unglaublich wichtiger Teil der Demokratie den wir gerade jetzt nutzen sollten. Hier https://www.instagram.com/frankfurtfuerukraine/ kann man über Aktionen in Frankfurt informiert bleiben.

2. #standwithukraine – direkte Unterstützung in Form von Spenden

3. Geflüchtete aufnehmen oder vor Ort unterstützen

Es wird absehbar einen Flüchtlingsstrom ungeahnten Ausmaßes geben. Wir haben Platz im Gästezimmer und uns daher auf diversen Plattformen eingetragen. Auch hier explizit bei einem Aufruf für BIPOC und LGBTQ+ Flüchtlinge.

Wir haben mittlerweile zwei ukrainische Tanz-Studentinnen (19 und 20) aufgenommen und freuen uns sehr, die beiden ein bisschen unterstützen zu können.

4. Eine Wohnung an Geflüchtete vermieten

Bei https://www.immobilienscout24.de kann man seine Wohnung explizit an Geflüchtete vermieten, direkt oben auf der Startseite findet ihr den entsprechenden Link. (Wir haben keine Wohnung zum Vermieten, daher ist dieser Punkt nur eine Info und nicht etwas, was ich selbst getan habe)

5. Informiert bleiben

  • Das zentrale Portal der Bundesregierung: germany4ukraine
  • Eine zentrale Informationsseite zum Leben in Deutschland mit 8 Sprachen, die auch spezifische Informationen für geflüchtete Ukrainer:innen aufgenommen haben: Ukraine (handbookgermany.de)
  • Auf https://alliance4ukraine.org findet ihr auch eine Übersicht über Organisationen, unterteilt nach Handlungsfeldern.
  • Hier findet ihr eine Notion Link Sammlung von Sue Sarikaya aus TheDive Hive, die auch immer wieder aktualisiert wird: https://www.notion.so/How-to-Help-Ukraine-3c03ab5085b0487bac07666d45ee2d9d
  • Hier ist ein neuer funk Instagram Account, der wichtige Informationen für Geflüchtete (und ihre Helfer:innen) in Deutschland bereithält: https://instagram.com/how.to.deutschland

Mehr Reflexionen in diesem Kontext erfahrt ihr in meiner nächsten Newsletter-Ausgabe zum Thema “In der Krise”.