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Leitprozess Resonanz – Worauf reagiere ich (nicht)?

Uns erreichen ständig Reize aus dem Außen: Ereignisse, andere Menschen, sich ändernde Umstände. Um unser System nicht völlig zu überfordern, müssen wir das meiste ignorieren und entwickeln zur Vereinfachung Muster und Schemata dafür, wie wir worauf reagieren. Nur ein geringer Teil davon läuft bewusst ab.

Das kann problematisch werden, wenn z.B. ein einst erlerntes Resonanzmuster im Jetzt nicht mehr funktional ist, sondern den adäquaten Umgang mit Situationen oder eigenen Bedürfnissen verhindert. Vor allem im Kontakt mit anderen Menschen kommen Resonanzschwierigkeiten zum Tragen.

Im Gegenteil dazu kennen viele von euch die Momente tiefer Verbundenheit die entstehen, wenn wir Resonanz im Kontakt mit anderen erleben.

Aber was bedeutet das genau? Es ist das innere Erleben, die mir ganz eigene Reaktion auf mein Gegenüber, die dann im anderen auch wieder eine Resonanz auslöst. Resonanz ist kein Echo, das nur das Gegenüber widerspiegelt. Es ist das Anklingen des eigenen inneren „Instruments“, das im gemeinsamen Klang mit dem “Instrument” des Gegenübers Musik entstehen lässt. Wir lassen uns innerlich berühren und teilen diese Berührung miteinander.

Doch genauso kennen wir vielleicht die teils langen Phasen, in denen Resonanzlosigkeit vorherrscht. Wir fühlen uns wenig mit uns selbst und anderen verbunden, funktionieren und sind im Autopiloten unterwegs. Das kann lange Zeit scheinbar gut „funktionieren“, verhindert aber letztlich die Regulation zentraler Bedürfnisse wie z.B. das Bedürfnis nach Nähe und Bindung.

Im Coaching ist die Kontakt- und Resonanzfähigkeit des Coaches zentral: ohne Kontakt ist alles nichts! Denn wenn ich als Coach nur sehr eingeschränkt oder selektiv auf Reize im Außen reagiere oder mir meiner eigenen Reaktionsmuster nur wenig bewusst bin, dann kann ich meinem Coachee auch nur eingeschränkte Kontaktangebote machen. Es ist aber zentral dem Coachee so zu begegnen, wie er/sie es braucht, um zu mehr Selbstwahrnehmung, Bewusstsein, Offenheit und Verstehen zu gelangen.

Wie zentral dieser Punkt ist, durfte ich im Laufe des letzten Jahres sowohl als Person, als auch als Coach immer wieder erleben und im Modul Resonanz weiter vertiefen. Dieser Fokus auf Kontakt und Resonanz ist für mich auch einer der zentralen Unterschiede in der Ausbildung bei Hephaistos . Es ist einer der vielen Punkte, der die MetatheoriederVeraenderung von der Theorie ins Erleben bringt.

Wer mehr dazu wissen möchte, kann hier weiterlesen.

Wie ist es bei euch, habt ihr euch schon aktiv mit dem Thema Resonanz und Kontakt auseinandergesetzt?